didactAI

Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer: Wie funktionieren Sprachmodelle wie ChatGPT?

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und ist mittlerweile nicht mehr nur ein Thema für IT-Fachleute oder Zukunftsforscher. Besonders große Sprachmodelle wie ChatGPT sind in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt – auch in Schulen. Immer mehr Lehrkräfte fragen sich:

  • Wie funktionieren solche KI-Modelle eigentlich?
  • Was können sie leisten – und was nicht?
  • Wie kann ich sie im Unterricht oder in der Vorbereitung sinnvoll einsetzen?

Dieser Blogbeitrag gibt einen fundierten, aber verständlichen Einblick in die technischen Grundlagen großer Sprachmodelle (Large Language Models, kurz: LLMs) und zeigt praxisnahe Einsatzmöglichkeiten für den schulischen Alltag auf. Ziel ist es, Lehrkräften eine fundierte Orientierung zu bieten – ohne Technik-Kauderwelsch, aber mit wissenschaftlichem Anspruch.

Teil 1: Was sind Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT?

Definition und Zielsetzung

Ein „Large Language Model" (LLM) ist ein Computerprogramm, das darauf trainiert wurde, Sprache zu verstehen und zu erzeugen. Es kann Texte analysieren, interpretieren, ergänzen oder ganz neu schreiben – in einem Stil, der oft erstaunlich menschlich wirkt.

Bekannte Vertreter sind:

  • ChatGPT (von OpenAI)
  • Claude (von Anthropic)
  • Gemini (von Google)
  • Mistral, LLaMA, BLOOM (Open-Source-Modelle)

Das Besondere an diesen Modellen ist nicht nur ihre Fähigkeit, Texte zu „verstehen", sondern auch ihr gigantischer Wissensumfang – sie wurden mit Hunderten Milliarden Wörtern aus dem Internet, Büchern, Artikeln und Foren trainiert.

Technische Grundlagen – einfach erklärt

LLMs beruhen auf einer Technik namens „Transformer-Architektur". Hier ein vereinfachter Überblick:

1. Tokenisierung

Der Text wird in kleine Einheiten zerlegt – sogenannte Tokens. Das können Wörter, Silben oder sogar Wortbestandteile sein.

2. Training auf Textmengen

Das Modell liest riesige Mengen an Texten. Dabei lernt es statistische Zusammenhänge: Welches Wort folgt mit welcher Wahrscheinlichkeit auf ein anderes?

3. Vorhersage des nächsten Tokens

Der Kernmechanismus: Das Modell sagt vorher, welches Wort oder Token als Nächstes kommen sollte – basierend auf dem bisherigen Kontext.

4. Keine echte Bedeutung, aber Mustererkennung

Das Modell „versteht" den Text nicht wie ein Mensch. Es erkennt jedoch Muster, Stilformen und Strukturen in Sprache und kann diese imitieren.

Ein Vergleich zur menschlichen Sprache

Menschliche Sprache ist hochkomplex: Grammatik, Kontext, Ironie, kulturelle Referenzen – all das muss berücksichtigt werden. LLMs sind keine „denkenden" Maschinen, aber sie sind sehr gut darin, sprachliche Muster zu imitieren.

Eine Analogie:

ChatGPT ist wie ein extrem gut trainierter Papagei mit perfektem Gedächtnis – es weiß, wie Sprache funktioniert, aber es hat kein Bewusstsein und versteht Inhalte nicht wirklich.

Teil 2: Was kann ChatGPT – und was nicht?

Stärken von ChatGPT

  • Schnelle Texterstellung: Arbeitsblätter, Unterrichtsentwürfe, Erklärungen, Zusammenfassungen
  • Vielfältige Sprachstile: Sachlich, humorvoll, altersgerecht, poetisch…
  • Mehrsprachigkeit: Übersetzungen und fremdsprachliche Inhalte (z. B. Französisch, Englisch)
  • Ideengenerator: Brainstorming für Projekte, Themen, Diskussionen

Grenzen und Risiken

  • Keine Faktenprüfung: ChatGPT kann falsche oder veraltete Informationen liefern (sogenannte „Halluzinationen")
  • Fehlendes Weltverständnis: Es „weiß" nicht, ob etwas moralisch, ethisch oder historisch korrekt ist
  • Datenschutz: Sensible Schülerdaten dürfen nicht in öffentliche KI-Modelle eingegeben werden
  • Technologieabhängigkeit: Gefahr, sich zu sehr auf automatisierte Tools zu verlassen

Teil 3: LLMs im Unterricht – Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte

1. Unterrichtsplanung und Vorbereitung

Beispielhafte Nutzung:

  • Erstellen von differenzierten Arbeitsblättern
  • Entwickeln von Lernzielen, Kompetenzrastern oder Erwartungshorizonten
  • Formulieren von Prüfungsaufgaben oder Quizfragen

Beispiel-Prompt:

„Erstelle ein Arbeitsblatt zum Thema Photosynthese für die 7. Klasse mit drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen."

Vorteil: Zeitersparnis, Ideenvielfalt
Hinweis: Immer kritisch gegenlesen und anpassen

2. Unterstützung im Fachunterricht

LLMs können als Lernbegleiter agieren – etwa beim:

  • Verfassen von Texten (Deutsch, Fremdsprachen)
  • Erklären von Begriffen in einfacher Sprache
  • Simulieren von Rollenspielen (z. B. Dialog in Englisch)
  • Interpretieren literarischer Werke

Beispiel-Prompt für den Unterricht:

„Erkläre das Gedicht ‚Der Erlkönig' von Goethe für Achtklässler in einfacher Sprache."

Vorteil: Schülergerechte Erklärung, alternative Perspektiven
Hinweis: Literaturinterpretation ist subjektiv – KI liefert nur eine Perspektive

3. Differenzierung und Individualisierung

Gerade bei heterogenen Lerngruppen kann KI helfen, individuell zugeschnittene Inhalte zu erstellen:

  • Vereinfachte Texte für sprachschwache Schüler
  • Erweiterte Inhalte für leistungsstarke Schüler
  • Aufgaben in verschiedenen Formaten (Lückentexte, Multiple Choice, kreative Aufgaben)

Beispiel-Prompt:

„Fasse das Thema Bruchrechnung in einfacher Sprache zusammen und gib drei Übungen für Anfänger."

4. Förderung der Medienkompetenz

Der kritische Umgang mit KI gehört zur digitalen Bildung und Medienerziehung. Mögliche Unterrichtsideen:

  • Schüler untersuchen und bewerten ChatGPT-Antworten auf Richtigkeit
  • Diskussion: „Darf man KI für Hausaufgaben benutzen?"
  • Schreibworkshop: „Mensch vs. Maschine – Wer schreibt den besseren Text?"

So lernen Schüler, KI-Werkzeuge verantwortungsvoll und reflektiert einzusetzen.

Teil 4: Rechtliche und ethische Aspekte

Datenschutz

Wichtig: Keine personenbezogenen Daten (z. B. Namen, Noten, Diagnosen) in öffentlich zugängliche KI-Tools eingeben. Viele Schulträger und Kultusministerien raten zur Vorsicht – oder bieten eigene, datenschutzkonforme Tools an.

Hier zeigt sich ein großer Vorteil von didactAI: Als speziell für den Bildungsbereich entwickelte Plattform berücksichtigt sie von vornherein die besonderen Datenschutzanforderungen von Schulen und bietet eine sichere Alternative zu öffentlichen KI-Tools.

Urheberrecht

Texte, die ChatGPT erstellt, sind in der Regel nicht urheberrechtlich geschützt – das kann Vor- und Nachteil sein:

  • Vorteil: Lehrkräfte dürfen diese Texte frei verwenden
  • Nachteil: Keine klare Verantwortlichkeit bei Fehlern

Teil 5: didactAI als datenschutzkonforme Alternative

Während öffentliche KI-Tools wie ChatGPT viele Vorteile bieten, gibt es auch spezielle Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Schulen zugeschnitten sind. didactAI ist ein solches Tool, das die Stärken von KI mit den Anforderungen des Bildungsbereichs verbindet:

Vorteile von didactAI gegenüber öffentlichen KI-Tools

  • Datenschutzkonform: Speziell für den Bildungsbereich entwickelt
  • Pädagogisch fundiert: Berücksichtigt didaktische Prinzipien und Lehrplanvorgaben
  • Fachspezifisch: Angepasst an verschiedene Schulfächer und Klassenstufen
  • Strukturiert: Systematische Unterrichtsplanung statt freier Textgenerierung
  • Exportfunktionen: Direkte Erstellung von Unterrichtsmaterialien und -plänen

Wann öffentliche KI-Tools, wann didactAI?

Öffentliche KI-Tools (ChatGPT, Claude) eignen sich für:

  • Kreative Ideenfindung und Brainstorming
  • Allgemeine Texterstellung und -bearbeitung
  • Übersetzungen und fremdsprachliche Inhalte
  • Diskussionen und Rollenspiele

didactAI eignet sich für:

  • Strukturierte Unterrichtsplanung
  • Erstellung von Unterrichtsentwürfen
  • Reihenplanung und Curriculum-Integration
  • Professionelle Unterrichtsmaterialien
  • Referendar-Entwürfe und Prüfungsvorbereitung

Teil 6: Chancen und Ausblick – KI als Assistenz, nicht als Ersatz

LLMs sind Werkzeuge, keine Alleskönner. Sie können den Unterricht unterstützen, aber nicht den pädagogischen Auftrag der Lehrkraft ersetzen.

Chancen für Lehrkräfte

  • Mehr Zeit für Schüler durch Entlastung bei Routineaufgaben
  • Neue kreative Impulse für Unterricht und Projekte
  • Möglichkeit, Schüler individuell zu fördern

Chancen für Schüler

  • Lernen, wie KI funktioniert und wo ihre Grenzen liegen
  • Entwicklung von kritischem Denken im Umgang mit digitalen Werkzeugen
  • Motivation durch interaktive und moderne Lernmethoden

Teil 7: Praktische Tipps für den Einstieg

Schritt 1: Kennenlernen und Experimentieren

Beginnen Sie mit einfachen Aufgaben und experimentieren Sie mit verschiedenen Prompts. Testen Sie, was funktioniert und was nicht.

Schritt 2: Integration in den Arbeitsalltag

Integrieren Sie KI schrittweise in Ihre Unterrichtsvorbereitung. Beginnen Sie mit einer Stunde pro Woche und erweitern Sie den Einsatz kontinuierlich.

Schritt 3: Reflexion und Anpassung

Reflektieren Sie regelmäßig, wie KI Ihren Unterricht bereichert. Passen Sie Ihren Einsatz entsprechend an.

Schritt 4: Kollegialer Austausch

Tauschen Sie sich mit Kolleg:innen über Erfahrungen und Best Practices aus. Gemeinsam lernen Sie schneller und effektiver.

Fazit

Große Sprachmodelle wie ChatGPT sind mehr als ein Hype – sie haben das Potenzial, den Bildungsbereich nachhaltig zu verändern. Doch wie bei jeder neuen Technologie gilt: Verstehen kommt vor Verwenden.

Lehrkräfte, die sich mit der Funktionsweise und den Einsatzmöglichkeiten von KI auseinandersetzen, können nicht nur ihre eigene Arbeit erleichtern, sondern auch ihre Schüler fit für die Zukunft machen – in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz zum Alltag gehört.

Für den schulischen Einsatz bietet sich eine Kombination an: Nutzen Sie öffentliche KI-Tools für kreative Aufgaben und Ideenfindung, und setzen Sie spezialisierte Lösungen wie didactAI für strukturierte Unterrichtsplanung und Materialerstellung ein.

Starten Sie jetzt mit KI im Unterricht: Planen Sie Ihre erste KI-gestützte Stunde oder erfahren Sie mehr über didactAI.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Entdecken Sie weitere wertvolle Tipps in unserem Blog oder testen Sie didactAI kostenlos!